Mittwoch, Februar 28, 2007

Audi...

und Sozialhilfestationen...
ein brief an einen deutschen automobilhersteller:

Sehr geehrte Damen und Herren,
mit grosser Verwunderung lese ich soeben eine Nachricht in der Ihr Chef, Herr Rupert Stadler mit folgendem Wortbeitrag zitiert wird: "Wir sind keine Sozialhilfestation, wir sind ein Wirtschaftsunternehmen," sagte Stadler. Die deutschen Autobauer lebten insbesondere von der Produktion großer, sportlicher Fahrzeuge. Das von der EU-Kommission vorgegebene Ziel von 120 Gramm Kohlendioxid je Kilometer im Flottendurchschnitt sei für einen Hersteller wie Audi schon rein physikalisch nicht machbar. Tonnen schwere Oberklassefahrzeuge könnten auf diese Weise nicht angetrieben werden." (Datum 28.02.2007; Quelle: http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/ ) Als ehemaliger Audi-Fahrer (Audi 200Turbo Q) bin ich über die inhaltliche Folgerichtigkeit der Aussage von Herrn Stadler sehr wohl orientiert. Verwundert, nicht zu sagen verärgert bin ich über den sehr lässigen Jargon, in dem ein Vergleich zwischen Sozialhilfestation und Wirtschaftsunternehmen gezogen wird. In meinen Augen ist das eine sehr herablassende Form der Argumentation und eines Unternehmens, das für sich in Anspruch nimmt "fortschrittlich" zu sein, definitiv nicht würdig. Da mich diese Art und Weise mit Gegenwartsbewältigungsstrategien umzugehen sehr befremdet, kann ich Ihnen nicht in Aussicht stellen, dass ich zukünftig Produkte Ihres Hauses erwerben möchte. Es mag Herrn Stadler vielleicht interessieren, dass Sozialstationen durchaus wie Wirtschaftsunternehmen geführt werden, sowie dass Sozialhilfe eine Sozialleistung der Kommunen ist und was erschwerend hinzu kommt, dass Sozialhilfestationen derzeit noch nicht erfunden worden sind.

Mit freundlichen Grüßen

(per e-mail versandt an die AUDI AG
Kundenbetreuung Deutschland am 28.02.2007 um 22.58 Uhr)


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Freitag, Februar 16, 2007

anna und ich...

...ich habe in meinem leben bereits sehr viele reisen gemacht. grosse oder kleine, manchmal auch riesengrosse reisen. mir ist heute bewusst geworden, dass ich mit anna besonders schöne reisen gemacht habe. nun denke ich mir, wäre es an der zeit mal nachzudenken, um dann aufzuzählen welche reise mit anna stattgefunden hat und wohin die reise führte. ich probiers mal...
also hier mal die reisen und ausflüge die als reine "papa-tochter-tour" gelten dürfen.
reisen und ausflüge mit der ganzen familie vielleicht später. also es geht los.
(wir geben unseren fahrzeugen namen! die namen der fahrzeuge werden am ende erklärt)

2003 mit anna im erwin nach Reken
anna und ich fahren für das motorrad ein getriebe kaufen. die erste grössere tagesfahrt hin
und zurück an einem tag.

2003 mit anna in therese nach leuwen
im juli oder august fahren anna und ich auf einen tagesausflug nach leuwen in belgien.
wir haben ein picknickkörbchen dabei und anna liebt den waldmeister wackelpudding der auch reichlich dabei ist.

2003 mit anna in therese nach bouillon
irgendwann im spätsommer, fahren anna und ich weil es in belgien so schön ist, über arlon nach bouillon. dort hat der gute gottfried sein unwesen getrieben das hatte er nun davon, wir wollten mal sehen wo sowas wie der her kommt. über sedan sind wir dann wieder nach hause gefahren. an diesem tag hat anna erstmalig in ihrem leben an einem tag drei europäische länder bereist, luxembourg, belgien und frankreich. wertvolle erfahrung denk ich mal.

2004 mit anna im reinhold nach düsseldorf
die erste wochenendfahrt mit übernachtung auf einer papa tochter tour. papa hatte bei ebay einen verstärker mit boxen ersteigert, die sachen mussten abgeholt werden. was liegt näher als mit anna einen wochenendtrip nach düsseldorf zu machen. aufgabe für anna war, sich ihre spielsachen und bücher in einen korb packen damit auch alles da ist. papa war für den rest zuständig. abends war dann das geschrei gross, denn anna hatte das vorlesebuch zu hause gelassen. so hat papa eine gute nacht geschichte erzählt: "hasenvater und hasentochter machen einen kleinen urlaub". rein zufälliger weise handelte die geschichte von vater und tochter, die einen kleinen urlaub machen wollen und alles was denen so passierte wurde in die geschichte gepackt. auch dass die tochter ihr buch vergessen hatte. anna fand die geschichte klasse und papa durfte die dann am folgenden tag forterzählen. mit einbauen musste er, die folgende begebenheit: papa war für die lebensmittel und das vorhandensein von messer, gabel, scher und licht verantwortlich. Incl. der benötigten tassen. die hatte er aber vergessen einzupacken. nun war am folgenden morgen das frühstück gerichtet, aber keine tasse, kein trinkgefäss, nix war da. ausser dem fläschchen von anna. anna hat dann dem papa die flasche ausgeliehen, damit papa seinen frühstücksespresso trinken kann. anna hat das grosse freude gemacht. papa auch.
PS: espresso wurde ohne sauger getrunken!

2004 mit anna im reinhold nach knocke an die nordsee
ein wochenende mit anna am meer. im september bietet sich gelegenheit das zu probieren.
die fahrt geht freitags morgens los, so schön gemütlich, dass wir es genau zur rush-hour nach brüssel packen. also statt wie alle anderen über den "ring" aus brüssel raus zu fahren, rein in die europäische metropole. zu fuss die region um den parkplatz erkunden und zu späterer stunde, allerdings immer noch im stau aus brüssel raus. spät abends kommen wir in der gegend von knocke an. frittenbude suchen und finden, dann später noch einen parkplatz direkt an der promenade gefunden, morgens nach dem frühstück sofort ans sonnenbeschienene meer. danach an den hafen wo wir ein nautisches musseum inclusiv 2 ausgemusterter schiffe besichtigen. anna streikte bei der besichtung des alten russischen u-bootes. papa konnte sie aber überreden doch in das schwarze loch zu steigen. über gent fahren wir in die niederlande. schauen uns den schiffsverkehr der nach antwerpen geht an. abends kommen wir wieder nach brüssel und gehen fürstlich an einer frittenbude essen. das können die belgier. fritten machen. morgens nach einem frühstück im café, verlassen wir brüssel. papa wundert sich dass morgens kaum autos unterwegs sind. nur viele radfahrer und fussgänger. tolle stadt. wir werden an einer ampel von einem radfahrer darauf hingewiesen, dass an diesem tag in brüssel "autofrei" ist. nützt ja nix. wir müssen heim. die polizei war nicht dabei, gott sei dank.

2004 mit anna im caruso im winter nach kommern
das freilichtmuseum kommern ist eine feine sache. besonders eindrucksvoll ist, wenn man dieses museum im winter aufsucht. da wird viel deutlicher, mit welchen unbillen die menschen damals zu kämpfen hatten. zum beispiel mit der kälte und der klammen feuchtigkeit schlecht geheizter häuser. anna hat den ausflug sehr genossen, abends waren papa und anna total müde und haben sich durch den heftigen nebel der sich nach strahlendem sonnenwetter entwickelte, sehr auf zu hause gefreut. da gibts eine heizung.

2005 mit anna im caruso im winter an den loreleyblick
dieser ausflug sollte zum flugzeugmuseum nach hermeskeil gehen. das hat aber im winter geschlossen. also was tun? weiter fahren und schauen was geht. loreleyblick ist immer offen. und auch eine frittenbude in kastellaun war offen. ansonsten war es arschkalt aber die stimmung war prächtig.

2005 mit anna im caruso im winter nach arlon
arlon ist eine schöne belgische stadt die einen rauhen charme hat. ein tagesausflug im ausklingenden winter. wieder mit picknick, das anna sehr liebt.

2005 mit anna in caruso nach ostdeutschland/tschechien/polen
mama ist mit ihrer guzzi allein in urlaub unterwegs. papa und anna fahren auch in urlaub. aber in caruso. es soll gezeltet werden. es wird der weitgehend unbekannte deutsche osten bereist. viele länder kennt man, nur das eigene nicht. und für anna soll die kontaktaufnahme zu kindern die die gleiche sprache sprechen, leicht sein. die annahme, dass auf campingplätzen kinder leichter zusammenfinden, ist in zeiten von nintendo und handies der vergangenheit zuzurechnen. anna war allein auf weiter flur mit schäufelchen, siebchen und eimer unterwegs. kinder gab es zwar, aber die waren anderweitig beschäftigt, als mit spielen. also haben anna und papa die gegend bereist. wir sind nach tschechien gefahren, haben pirna besucht, waren auf dem unger und sind sogar nach polen gefahren, fast bis breslau. am "fluss oder" haben wir rast gemacht, später noch ein picknick an irgendeinem feldweg. danach sind wir auf den campingplatz zurück, der nach gewitter flächdendeckend 5 cm unter wasser stand. das einzige was dicht war, war der boden des innenzeltes und die zelthaut von oben. am anderen morgen war das wasser in den boden eingezogen und wir konnten die dinge trocknen, die im vorzelt abgesoffen waren. auf dieser reise habe ich "pedderson und findus" mit heinz schubert als sprecher zum ersten und bestimmt nicht zum letzten male gehört. phantastisch!

2005 mit anna in victor nach burhave an die nordsee
zum geburtstag meines vaters auf eine kleine stippvisite, dann an die nordsee für ein verlängertes wochenende. im awo-urlaubshaus hatten wir quartier, wir sind mit dem schiff aufs meer, waren in der spielscheune und am sonntag als es heim ging, war bundestagswahl. schröder war fertig.
2005 mit anna in audi durch die eifel nach düsseldorf
mama war auf seminar in genshagen unterwegs, anna und papa wollten einen ausflug machen. tolles wetter lud dazu ein. in fleringen war matthias leider nicht anzutreffen, dann weiter bis gerolstein, wo wir eine lichterkette gekauft haben. dort waren wir auch mittagessen. leider war das versalzen. über ahrweiler, bad neuenahr sind wir dann noch kurz nach düsseldorf zu den "grossen eltern". tasse kaffee und dann wieder nach hause zurück. schnell noch die lichterkette an der wendeltreppe fest machen. schön sahs aus.

2006 mit anna ausflug mit hugo an den nürburgring.
als es noch winter gab, sind anna und ich mit dem auto hugo auf einen tagesausflug durch die eifel gefahren. an der nürburg haben wir picknick gemacht, der wind war eisig und das picknick sehr kurz. trotzdem haben wir die nürburg erobert, über verschneite wege und eisige felsen. um die erforderlichen kalorien zu bekommen, bieten sich dort einige schnellrestaurants an. eines davon war für 2 stunden unser.
2006 mit anna in karlchen nach prüm, vianden und zurück
auto karlchen war neu. wenigstens bei uns neu. da musste doch glatt ne probefahrt mit gemacht werden. nach prüm die mama besuchen und dann auf dem rückweg in vianden ein kleines picknick machen. anna hatte die malbücher dabei. fluggs waren zwei stunden um und wir mussten nach hause fahren weil es dunkel wurde.

2006 mit anna in karlchen nach konstanz und ins elsass.
alfred musste heimgesucht werden. 500km inspektion bei herrn rossi. also herr rossi auf den hänger, den an karlchen angespannt, auto beladen mit leckerem zeug, anna einpacken und bücher für den papa und los gehts. im schwarzwald hat anna dann viele pferde gesehen und sie erzählte mir davon, dass sie ein lebendiges pferd möchte. kurz darauf war ihr dann schlecht und sie hat den verdauungstrackt auf rückwärtsgang geschaltet. mit einem eimerchen auf dem schoss, in den sie brav das nötige versenkte, sind wir spät nachts in konstanz angekommen. es war noch warm, obwohl es nacht war, haben wir noch lange draussen gesessen und den späten abend genossen. inzwischen war der verdauungsgang von anna wieder auf "halbwegs normal" gestellt. die inspektion von herrn rossi ging dann schnell und wir sind schon bald wieder von konstanz weiter richtung elsass, wo wir zum oldtimer rennen von barr wollten um alfred zu treffen. das ist uns nicht gelungen, dafür aber waren wir auf dem mont st.odile und haben das gewaltige panorama genossen. übernachtet haben wir auf einem rastplatz. eine schöne papa tochter tour.

2006 mit anna rollertour mit vincenth nach luxembourg
anna liebt den knatschgelben. erste mitfahrversuche durch die gegend hier bis zum spielplatz von echternach. nach ausgibiger spielpause kurze rast in echternacherbrück. danach heim.

2006 mit anna rollertour nach ammeldingen zum baden an die our
super sonnenwetter, also badesachen auf den roller und ab gehts in die natur. der fluss our hat noch eine brauchbare gewässergüte, also was liegt näher? ein abstecher nach bollendorf, wo wir auf dem trödel erst mal pause machen, dann bis ammeldingen weiter, wo eine furt in der our, das wasser etwas durchgängiger macht.

2006 mit anna rollertour zum eifelzoo
die letzten sommertage und ein bilderbuchwetter laden zu einer tour ein. warum nicht mal die löwen oder hirsche anschauen? ab zum eifelzoo. als erstes schläft anna sowieso erst mal auf dem sozius sitz ein. das hat sie dann auch sofort gemacht. kurze pause und anna schlafen lassen, danach ist sie dann glockenhellwach und pennt nicht mehr. so war das auch in diesem falle.

2006 mit anna auf zicke zur trainingsfahrt
der motorradkindersitz wird für anna inzwischen zu klein. andere techniken müssen erprobt werden. gesagt, getan. tagesausflug mit anna auf zicke das prümtal hinauf und wieder zurück.

2006 mit anna in karlchen nach mainz
wieder so ein städtausflug. das macht mit anna spass. vorweihnachtliches treiben in mainz, lichterglanz und alles was das herz begehrt. auf der kasteller seite übernachtet und dann am folgenden tag entlang des rheins bis st.goar. dort über den hunsrück richtung trier nach hause.

2006 mit anna in karlchen eine luxembourg-belgien-tour
noch einmal läd erstaunlich gutes wetter zu einem tagesausflug ein. also ab ins auto karlchen und los gehts über vianden nach clerf bis nach belgien. der erste schneeschauer im gleissenden sonnenlicht geht nieder. ein regenbogen. wunderschön.

die mitspielerInnen:
"erwin" unser damaliger Smart CDI
"therese" ein Citroen BX 19 der uns treue dienste geleistet hat.
"reinhold" ein DAF V400 Wohnmobil, das inzwischen leider dem rostfrass anheim gefallen ist.
"caruso" unser FIAT Panda 750. Sagenhafte 34 ps und bei bedarf ein faltverdeck. langstreckentauglich ohne ende. wir lieben caruso.
"victor" ist ein weiterer Citroen BX, allerdings eine äusserst seltenes exemplar, nämlich einer von weltweit lediglich 12.000 exemplaren des BX 19 GTI 16V. in deutschland gibt es davon kaum noch welche.
"audi" ist ein Audi 200 turbo. er hört auch auf den namen "das tier".
"hugo" ist ein renault rapid der viel raum und viele möglichkeiten in sich vereinigt.
"karlchen" ist unser neues wohnmobil. wobei festzuhalten ist, dass es zu den absoluten traumwagen von mir gehört. ein Peugeot J7, Bj.1979 der fabrikneu als wohnmobil von der firma weinsberg umgebaut worden ist.
"vincenth" ist ein knatschgelber Vespa PX 200E Roller
"herr rossi" ist anjas motorrad, eine Moto-Guzzi V50 Monza.
"zicke" ist mein motorrad, eine Moto-Guzzi V65 NTX.

Montag, Februar 12, 2007

bitterstück...

...das allerletzte ist nun zergangen, langsam, genussvoll, mit espresso vermischt zu einem unvergleichlichen genuss verschmolzen...
was bleibt ist erinnerung.

zeitreise...

...ich bin in die gegenwart gereist. dorthin wo ich mal war. mit auto karlchen mal eben in remscheid eine motorradhebebühne abholen und dann so en passant mal die alten wege abgefahren. ich habe menschen angetroffen, die vor weit über zwanzig jahren ganz wichtig für mich waren. sie, wie auch ich sind seit dem reifer geworden und nicht nur älter.
es war sehr schön mit ihnen zu sprechen, alte zeiten und neue zeiten miteinander zu teilen, soweit das geht. auch habe ich menschen nicht angetroffen. das war leider nicht zu ändern. mal sehen ob es das nächste mal klappt.
in der gegenwart dort, die ich bereist habe, möchte ich nicht mehr sein. das habe ich gelernt.

abends bin ich ins schumacher nen gutes altbier trinken gegangen. habe auf das wohl aller zeiten die ich erlebt habe, die ich erlebe und die ich erleben werde getrunken und freue mich auf das nächste mal, wenn ich wieder eine zeitreise mache.